Freitag, 5. Mai 2017

Spitzensportler kämpfen in Winnenden

Inline: Vorfreude auf das große Slalom-Rennen in der Stöckachstraße an diesem Sonntag

Bericht im ZVW von Mathias Schwardt, 05.05.2017
Inlinesport ist spektakulär für die Zuschauer. Hier rast Noah Sing durch einen Slalom-Parcours. Am Sonntag geht’s in Winnenden rund.

Mona und Noah Sing von der SV Winnenden gehören zu den besten Inline-Skatern der Welt. Am Sonntag sind sie bei einem großen Slalom-Rennen in ihrer Heimatstadt zu bewundern. Weil es um Punkte für die Qualifikation zur EM und zum Weltcup geht, werden auch weitere Spitzensportler antreten. Darüber hinaus gibt es ein Angebot für den Nachwuchs, den Skitty-Parcours.

Der Aufwand für ein solches Spektakel mitten in einer Stadt ist gewaltig. Glücklicherweise ist die komplette Familie Sing inline-verrückt und deshalb in die Organisation des Rennens in Winnenden eingebunden. Petra (55) und Volker Sing (56), die sich selbst schmunzelnd als „Betreuer, Fahrer, Manager und so weiter“ ihrer Kinder bezeichnen, haben die Federführung der Veranstaltung übernommen, eingebunden sind freilich auch Mona (25) und Noah Sing (21). Allen ist es aber sehr wichtig, auf die zahlreichen Helfer, Vereinsmitarbeiter und Freunde zu verweisen, die ebenfalls sehr viel Arbeit investiert hätten, damit das Rennen in der Stöckachstraße ein Erfolg wird.

Zwar hat die SV Winnenden Erfahrung mit der Organisation, zuletzt wurde im Jahr 2009 die deutsche Meisterschaft in der Stadt ausgetragen. Doch diesmal sei die Vorbereitungszeit sehr knapp gewesen, so Volker Sing. Schon der Papierkrieg ist eine harte Nuss: „Die Sicherheitstechnik umfasst allein so zehn, zwölf Seiten.“ Seine Frau fügt hinzu: „Und dann gibt es ja auch noch die verkehrsrechtliche Anordnung ...“ Da hilft nur Arbeitsteilung: „Wir ergänzen uns ganz gut. Mein Mann hat die Plakate und Flyer gemacht, Mona und ich die Sponsorensuche.“ Volle Unterstützung bekommen habe die SV Winnenden auch von der Stadt.

Höhepunkt am Sonntag wird der Hauptlauf mit zwei Slalom-Durchgängen sein. Es ist das erste Ranglistenrennen der Saison und fließt in gleich drei Wertungen ein: Deutscher Alpin-Cup, Baden-Württemberg-Cup und Regio-Cup. Zudem geht’s um Punkte für die WM- und Weltcup-Qualifikation. Deshalb werden viele deutsche Spitzenfahrer am Start sein, darunter freilich auch die Weltklasse-Lokalmatadoren Mona (Weltmeisterin im Riesenslalom 2016, Vizeweltmeisterin im Slalom und Parallelslalom 2014, Europameisterin im Riesenslalom 2013, Weltranglistenerste im Riesenslalom und Dritte im Slalom) und Noah Sing (2016 WM-Fünfter im Riesenslalom und Deutscher Meister im Parallelslalom, Weltranglistenvierter).

Das Heimatrennen sei eine besondere Drucksituation, sagt Mona Sing. „Außerdem ist es das erste Saisonrennen, und wir sind in die Organisation involviert. Deshalb ist der eigene Anspruch ein bisschen zurückgeschraubt.“ Ihr Bruder, der bisher in der U 21 unterwegs gewesen war und jetzt erstmals bei den Männern antritt, nickt: „Es steht im Vordergrund, dass alles klappt.“ Beide Fahrer peilen dennoch einen Podestplatz an.

Der 230 Meter lange Parcours mit 40 Stangen beginnt mit einer steilen Abfahrt, die für hohes Tempo sorgt. Die besten Fahrer werden zwischen 30 und 40 Sekunden für einen Lauf benötigen. Teilnehmen dürfen auch Kinder, sie starten aber weiter unten auf der Straße, weil die Strecke sonst zu steil für sie wäre.

Der Inline-Nachwuchs liegt der Familie Sing besonders am Herzen, Mona Sing bringt Kindern bei der SV Winnenden die Grundlagen bei. „Es geht darum, was aufzubauen.“ Deshalb wird es am Sonntag auch ein Angebot für die Kleinen der Altersklassen U 6 bis U 12 geben, den Skitty-Parcours. Hier gilt es, Hindernisse zu überwinden oder unter ihnen durchzufahren.

Die Meldezahlen zeigen, dass sich der Aufwand der Sings und ihrer Mitstreiter gelohnt hat: 158 Starter (122 Slalom, 36 Kids-Cup) haben sich angekündigt. Volker Sing ist begeistert: „In Anbetracht der Wettervorhersage ist das super.“

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